Samstag, 2. März 2013

Neugestaltung einer Birkenfeige (Ficus benjamina `pandora`)

Hallo liebe Bonsaifreunde,

nach einiger Pause möchte ich Euch heute die Neugestaltung eines Ficus benjamina `pandora` zeigen.

So sah der Kleine noch diesen Sommer aus, gut erholt vom letzten Umtopfen:



Ich entschied mich, die frei aufrechte Form herauszuarbeiten, da eine Besenform wegen des durchgängigen Stammes nicht so richtig passte. Der Stamm ist auch noch dünn und biegsam genug, um ihm eine neue Form zu geben.

Da im Winter weniger Blätter vorhanden sind, ist das eine gute Zeit zum Drahten, da der Überblick über die Aststruktur recht gut ist. Die Tage werden länger, so daß der Baum dann auch anfangen kann, neue Blätter zusammen mit dem neuen Aufbau zu bilden.

Zuerst wurde der Hauptstamm gedrahtet, dann die Äste von unten nach oben:






Zuerst habe ich eine kleine Biegung nach links gestaltet, die dann am ersten Ast, dem späteren Hauptast, nach rechts gelenkt wurde. Vom 2. Ast aus wurde der Bogen zurückgeführt nach links. Hieraus ergaben sich sich Äste, die entfernt werden können, als erstes der gegenüber dem 2. Ast, da er innen liegt. An Biegungen sollten Äste immer außen liegen, das dient der Ästhetik ebenso wie dem Vorteil des besseren Lichteinfalls, da die Biegung keinen Schatten auf den Ast werfen kann. Danach kam der kleine Ast rechts über dem Sekundärast dran, dann der darüber, da als nächstes ein Ast für die Tiefe folgen soll und ich einen für rechts ja schon unten drunter habe.







Jetzt ist eine größere Lücke entstanden, jedoch wird der Schwung und die Astellung am Ende der Gestaltung noch angepasst, dann wird die Entfernung kürzer werden. Platz für die spätere Verzweigung brauchen wir auch noch.

Nun haben wir also einen Ast links, einen rechts, und einen für die Tiefe. Naja, eigentlich erstmal 2, so wird der Stamm ein wenig schneller dicker und ich kann später immer noch entscheiden, den Stammverlauf anzupassen, da ich eine Auswahlmöglichkeit mehr habe.


Die Spitze ist durch das Biegen zusammengestaucht und recht unübersichtlich, Hier können Äste rausgenommen werden, die Biegung entschärft oder Äste natürlich durch Drahten neu positioniert werden.


Der dicke Ast auf der Innenseite ist fehl am Platze, ich habe die Biegung aufgelockert und eingedreht, um die Position anzupassen. Dabei ist mir der Stamm an einer Astbiegung eingerissen:



Auf der anderen Seite ist hoffentlich noch geügend Saftfluß vorhanden, damit der Ast nicht abstirbt und die Wunde verheilt. Da diese Art im oberen Bereich aber recht gut nachtreibt, ist das auch im anderen Fall verschmerzbar. Trotzdem ärgerlich!

Der Zwischenstand:



Einige Feinheiten werden noch herausgearbeitet. Die Positionierung der Äste und Zweige sowie das Einkürzen folgen anschließend.







Einer dieser Varianten werde ich diesen Frühling beim Umtopfen als Vorderseite wählen:



Jetzt darf er aber erstmal wieder an Blattmasse und Stammdicke zunehmen und sich frei entwickeln.